Zahntechnik
Zahnersatz


Einbetten – ein essenzieller Erfolgsfaktor

Maßgeschneiderte Einbettmassen.

Parallel zum Trend zur Digitalisierung zeigt sich die traditionelle Dentaltechnik ebenfalls ausgesprochen innovativ. Das betrifft zum Beispiel extrem zeichnungsgenaue Abformmaterialien und Einbettmassen mit deutlichem Mehrwert.

Hier kommen Tangentialpräparation oder Modellgussgerüste mit komplexer Geometrie in den Sinn, um nur zwei Beispiele zu nennen. In beiden Fällen kommt der Gedanke auf: „Hier sollte ich auf den seit vielen Jahrzehnten bewährten Guss vertrauen. Und auf die verschiedenen Werkstoffe, die dazugehören.“

Wachsausschmelzverfahren

Mit dem Wachsausschmelzverfahren steht nach wie vor ein ausgesprochen erfolgssicheres Konzept für die Formgebung zur Verfügung. Das Metall fließt in die verlorene Form hinein, die ihrerseits aus Einbettmasse besteht. Das resultierende Kronen- oder Brückengerüst muss der Präparationsgeometrie mit all ihren Details formtreu nachgearbeitet sein. Dazu gab es in der Geschichte der Zahnheilkunde unterschiedliche Ansätze.

Die Ursprünge des Wachsausschmelzverfahrens gehen auf das Jahr 1891 zurück (erstmalige Anwendung), und schon fünf Jahre später hat man Goldinlays so hergestellt, wie es in unseren Tagen nach wie vor üblich ist [1,2] – unter Verwendung einer Muffel aus einem Metallring und Einbettmasse. Seither haben sich die Anforderungen an solche Einbettmassen rasant erhöht. Heute gilt: Eine gute Einbettmasse muss maßkonfektioniert sein – genau zugeschnitten auf die Anwendung.

Dazu stehen grundsätzlich drei werkstoffliche Bestandteile zur Verfügung: ein feuerfester Basiswerkstoff (z. B. Quarz), ein Bindemittel (z. B. Gips) und ein Stellmittel zur Steuerung der Abbindezeit (z. B. Borax als „Verzögerer“, Natriumsulfat, Natriumchlorid und Kaliumchlorid als „Beschleuniger“) [1]. Aus diesen drei Komponenten hat man im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine enorme Bandbreite stark differenzierter Einbettmassen entwickelt.

Fast ohne Stauben und bei Bedarf ganz rasch aufzuheizen

So gibt es zum Beispiel für die Anwendung in der klassischen Edelmetallgusstechnik extrem staubarme Einbettmassen, was man an Namenszusätzen wie SR (= staubreduziert) unmittelbar ablesen kann. Speziell für die Modellgusstechnik stehen solche Werkstoffe sowohl für die konventionelle als auch für eine besonders schnelle Aufheizung („Speed-Einbettmassen“) zur Verfügung.

Jede dieser Einbettmassen muss die höchstmögliche Präzision und Passgenauigkeit des betreffenden Zahnersatzes erlauben. Dabei kommt insbesondere der Expansionssteuerung eine entscheidende Rolle zu, denn bei sauberer Einbettung und exakter Expansionssteuerung bedarf es kaum oder sogar keiner Nachbearbeitung. Dies minimiert nicht zuletzt die Kosten in der betriebswirtschaftlichen Rechnung des Labors.

Maßkonfektion ist selbstverständlich ebenso im Bereich der Presskeramik Trumpf: eine auf diesen Werkstoff abgestimmte Expansion der Einbettmasse, das Schaffen glatter Oberflächen, ein einfaches Ausbetten und schließlich eine exzellente Passung.

Gepresst, nicht gefräst und nicht gegossen 

Einen besonderen Fall stellt pressfähige hochfeste Glaskeramik in Form von zirkonoxidverstärktem Lithiumsilikat (ZLS) dar. Hier hat man parallel zu diesem Werkstoff die entsprechende Einbettmasse entwickelt. Mit ihr genießt der Zahntechniker handfeste Vorteile.

Einer dieser Vorteile betrifft die bei anderen Einbettmassen für Presskeramiken störenden Reaktionsschichten. Beim Duo Celtra Press (ZLS) und der zugehörigen Einbettmasse Celtra Press Investment sind sie (fast) unbekannt, jedenfalls so minimal, dass das Sandstrahlen beim Ausbetten zur Reinigung ausreicht. Die ungeliebte und auch aus Arbeitsschutzgründen unerwünschte Säurebehandlung entfällt damit.

Einen zweiten wichtigen Punkt stellt das Fließverhalten der Presskeramik dar. Für den Laboralltag hat es erfreuliche Konsequenzen. Bei der Anstiftung einer dreigliedrigen Brücke reicht in aller Regel ein einziger Presskanal aus.

Nicht zuletzt trägt die Feinkörnigkeit der Einbettmasse dazu bei, dass sich aus pressfähigem ZLS extrem grazile Restaurationen gestalten lassen – klassisch manuell und mit entsprechend hohem ästhetischem Potential.

Gegenüber dem Zahnarzt wiederum lässt sich eine Arbeitserleichterung vermelden, auf die er vielleicht lange gewartet hat: Selbst nach notwendigen Einschleifarbeiten braucht die ZLS-Restauration nicht wieder ins Labor zurück, um einen zusätzlichen Glanzbrand vorzunehmen. 

Celtra Press ist eine Innovation in der analogen Zahnheilkunde mit spürbarem Potential, hochfest, damit breit indiziert und aus ästhetischer Sicht ein Gerüstwerkstoff mit lichtoptischen Eigenschaften nahe dem natürlichen Zahn. Die maßgeschneiderte Einbettmasse wertet das Gesamtsystem nochmals enorm auf – ein Beispiel dafür, welch eine essentielle Rolle diese Materialien für die moderne Zahntechnik spielen.

Produktempfehlung