Zahntechnik
Personalführung-und Management


Warum Sie die sozialen Fähigkeiten Ihrer Labormitarbeiter fördern und nutzen sollten

08.12.2016

Mit anderen erfolgreich zusammen zu arbeiten und sich für die Sache an sich zu engagieren, setzt voraus, dass wir über Schlüsselkompetenzen verfügen wie z. B. Einfühlungsvermögen, Toleranz, Teamfähigkeit, Interesse, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Achtsamkeit.

Erfolgsfaktor Soziale Fähigkeiten im zahntechnischen Labor

Neben den fachlichen und methodischen Kompetenzen tragen besonders
auch die sozialen Fähigkeiten – auch unter dem Begriff der „Soft Skills“ bekannt – zum eigenen und zum Erfolg des Labors bei. In der Zahntechnik wird das Augenmerk eher auf die Entwicklung der fachlichen Qualifikation gelenkt. Dabei wird oft verkannt, dass fachliche Kompetenzen mit dem Einsatz sozialer Fähigkeiten zu Bestleistungen reifen können.
Der richtige Einsatz der sozialen Fähigkeiten trägt zu einem Klima bei, das sich durch gegenseitige Wertschätzung auszeichnet und dazu führt, dass sich alle Beteiligten  wohl fühlen und für ihre Arbeit engagiert sind. Unter solchen „klimatischen“ Bedingungen gelingt es besser, mit Kritik konstruktiv umzugehen, aber auch kreativ an Problemlösungen heranzugehen.

Einstellungskriterium Soziale Kompetenzen bei Labormitarbeitern

Bereits bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter sollte das Augenmerk auf die sozialen Fähigkeiten gerichtet werden. Dazu gehört, dass Sie als Chef Ihr Gegenüber richtig einschätzen. Anders als fachbezogene Kenntnisse werden Soft Skills in der Regel nicht in der Ausbildung vermittelt. Die Basis für gute soziale Kompetenzen liegt also in der Person selbst. Und diese sollten Sie im Vorstellungsgespräch richtig kennenlernen. Allein die Aussage, gerne mit anderen in einem Team zusammen arbeiten zu wollen, lässt noch lange keinen Teamplayer erkennen. Auch den Zeugnissen ist nicht immer Glauben zu schenken. Natürlich gibt es in der Regel danach eine Probezeit, in der sich herausstellt, ob die Entscheidung die richtige war. Ist sie es nicht gewesen, beginnt der ganze Bewerbungsablauf von neuen. Das heißt, wieder Zeit und Geld zu investieren.

Um die sozialen Kompetenzen im Verhalten der Bewerber zu erfahren, gibt es verschiedene Ansätze:

  • Fragen Sie den potentiellen Mitarbeiter zum Beispiel, ob er an seinem bisherigen Arbeitsplatz Probleme erkannt hat und wie er bei der Lösung vorgegangen ist. Das zeigt, ob er über Eigeninitiative und Kreativität verfügt.
  • Bitten Sie Ihren Bewerber, seine Rolle bei der Auftragsbearbeitung zu beschreiben, an der mehrere Kollegen beteiligt waren. Das zeigt u. a. sein Teamverhalten.
  • Fragen Sie Ihren Bewerber auch nach seinem Engagement außerhalb der beruflichen Tätigkeiten. Wie wichtig ist es für ihn? Was kann er in diesem Umfeld bewegen? Die Antworten werden Ihnen zeigen, was in Ihrem Bewerber steckt  und welche seiner Begabungen für Sie im Laboralltag wertvoll sein können.

Aber vor allem: Hören Sie zu und seien Sie ein guter Beobachter!

Schlüsselkompetenzen bei Ihren Mitarbeitern entwickeln

In der Zahntechnik ist es selbstverständlich, Mitarbeiter fortlaufend fachlich zu qualifizieren. Gleichermaßen sollten aber auch Methoden eingesetzt werden, die zur Förderung der Sozialkompetenzen beitragen. Als Beispiel möchte ich die Schlüsselkompetenz der Teamfähigkeit heranziehen. Und darunter verstehe ich nicht sich ständig unterzuordnen oder dass alle nett miteinander sprechen. Vielmehr geht es darum, konstruktiv mit anderen für ein gemeinsames Ziel zusammen zu arbeiten.   
Gerade in der Zahntechnik, in der ein jeder vom Arbeitsergebnis des Anderen abhängig ist, ist Teamfähigkeit ein wesentliches Kriterium für die hohe Arbeitsqualität. Wohlgemerkt: Teamfähigkeit – Die Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft, Verantwortung im Rahmen der eigenen Zuständigkeit und der Aufgaben zu übernehmen. Sie zeigt sich darin, wie Teammitglieder miteinander kommunizieren und selbstorganisiert zusammenarbeiten. Letztendlich führt sie dazu, dass ein jeder Beteiligter Verantwortung nicht nur für seinen Arbeitsbereich, sondern auch für das Ganze übernimmt.
Für eine erfolgreiche Teamarbeit sollten Mitarbeiter nicht nur ihre eigenen Aufgaben beherrschen, sondern auch mit dem unmittelbar vorgelagerten Arbeitsvorgängen vertraut sein, um die Fähigkeiten und Probleme ihres „internen Lieferanten" zu verstehen und sich besser darauf einstellen zu können. Andererseits muss jeder Mitarbeiter selbst in der Lage sein, Anforderungen mitzuteilen und eine Rückmeldung über sein Arbeitsergebnis zu geben. Ein jeder im Team muss im nachgelagerten Arbeitsvorgang seinen „internen Kunden“ kennen. Er muss also lernen, auf „Kundenbedürfnisse“ zu achten und wissen, wie der „Kunde“ sein Arbeitsergebnis weiter behandelt.
Mit diesen trainierten Verhaltensweisen wird gleichzeitig das Vertrauen innerhalb des Teams gefördert und durch Verständnis und Kooperationsbereitschaft die Basis für den Laborerfolg gelegt.